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Writer's pictureRED SEA PROJECT™

Umwelt Tauchbriefing - Für professionelle Taucher - Deutsch

Updated: Jul 14, 2020


Lieber Tauchguide,


Untersuchungen zeigen, dass Taucher, die kein spezielles Briefing die Umwelt betreffend erhalten, durchschnittlich acht Mal pro Tauchgang in Kontakt mit dem Korallenriff kommen. 80% dieser Kontakte verursachen Schäden und nur 35% aller Kontakte sind unbeabsichtigt. Die Abhaltung eines Umweltbriefings hat zur Folge, dass die Kontakte von acht auf ein oder zwei pro Tauchgang reduziert, wobei weniger als 30% davon Schäden verursachen und 80% aller Kontakte unbeabsichtigt sind.




RED SEA PROJECT©

EDUCATION - OBSERVATION - CONSERVATION


MENSCHLICHER EINFLUSS

  • Betonen Sie, dass die Riffe im Roten Meer aufgrund ihrer Nähe zum Ufer einem dauernden menschlichen Einfluss ausgesetzt sind. Riffe in anderen Teilen der Welt sind möglicherweise eine beträchtliche Bootsfahrt vom Ufer entfernt und daher für Taucher schlechter zugänglich. Dies verstärkt die Notwendigkeit guter Tauchpraktiken an den Riffen im Roten Meer.

  • Erlauben Sie Tauchern nicht, Meerestiere zu berühren, festzuhalten, zu jagen oder zu stören. Dies kann zu Stress oder Verletzungen bei den Tieren führen oder sie könnten versuchen sich zu verteidigen und einen Taucher dadurch verletzen. Erzählen Sie vom Vorfall in Sharm El Sheikh, wo sich ein Taucher an einer Schildkröte festhielt, um sich von ihr ziehen zu lassen, die gerade dabei war aufzutauchen um zu atmen und dadurch ertrank. Die geltenden Gesetze zum Schutz der Küste sind in den Gesetzen 102 von 1983 für die Schutzgebiete und 4 von 1994 für den Umweltschutz geregelt. Danach ist verboten Delfine, Seekühe, Schildkröten oder andere Meereslebewesen zu berühren.

  • Erklären Sie, warum das Füttern von Fischen unerwünscht ist. Es kann zu unnatürlichem oder sogar aggressivem Verhalten bei Fischen führen und eine Abhängigkeit erzeugen. Lebensmittel, die von außerhalb ihres Lebensraums eingeführt werden, erfüllen ihre Ernährungsbedürfnisse nicht ausreichend und können sogar giftig für sie sein. Das Töten anderer Meeresorganismen zur Fütterung von Fischen darf niemals toleriert werden. Erlauben Sie Tauchern niemals das Speerfischen am Riff für den eigenen Verzehr! Es ist ein Verstoß gegen das Gesetz der Nationalparks.

  • Vermeiden Sie es, dass Taucher Souvenirs wie Muscheln oder Korallenstücke mitnehmen, da diese alle Teil eines biologischen Kreislaufs sind. Diese biologischen Überreste werden wiederverwertet und versorgen Riffkorallen mit Nährstoffen, die für den Aufbau ihrer Kalziumkarbonat-Exoskelette erforderlich sind.

  • Halten Sie Taucher davon ab, vor oder nach dem Tauchen Müll auf den Strand oder vom Boot zu werfen. Nehmen Sie offensichtlich frisch entsorgte Unterwasserabfälle mit. Entleeren Sie Flaschen und Dosen, wenn diese kleine Meeresorganismen oder Eier von Meeresorganismen enthalten sollten. Abfälle, die alt aussehen, lassen Sie bitte vor Ort, da sie möglicherweise schon als Lebensraub besiedelt wurden.

  • Melden Sie Verstöße immer, die Sie oder Ihre Taucher bezeugen, den Behörden und dokumentieren Sie sie diese nach Möglichkeit mit einem Foto des Verstoßes.




TAUCHFERTIGKEITEN

  • Betonen Sie die Wichtigkeit einer guten Auftriebskontrolle. Stellen Sie sicher, dass Taucher bei ihrem ersten Tauchgang eine Kontrolle ihrer Gewichtssysteme durchführen, um einen guten Auftrieb zu gewährleisten. Geben Sie unerfahrenen Tauchern die Möglichkeit, Auftriebsfähigkeiten zu üben, bevor Sie in der Nähe des Riffs tauchen. Halten Sie Taucher mit schlechter Auftriebskontrolle mindestens 5 Meter von Riffen entfernt. Wer geübt ist, sollte 2 Meter vom Riff entfernt bleiben.

  • Beschreiben Sie die richtige Vorgehensweise zur genaueren Beobachtung des Riffs. Taucher sollten in einem Winkel von 90° zum Riff positioniert sein und die Flossen höher halten, fern von Korallen. Sie sollten sich in einer neutralen Position befinden und sollten sich nur durch das Einatmen vom Riff entfernen, bevor sie den Flossenschlag wieder aufnehmen. Fotografen sollten sich in Geduld üben und nach einem guten Platz suchen, um sich zu stabilisieren, am besten nicht direkt am lebenden Riff. Sie müssen Ihre Tarierung besser im Auge behalten, als das der Fall wäre, würden sie nicht fotografieren.

  • Erklären Sie Tauchern, dass sie, wenn sie die Kontrolle verlieren und etwas berühren müssen, um sich zu stabilisieren, nach einem Stück toter Koralle oder Stein suchen und mit einem Finger vorsichtig vom Riff wegdrücken sollten. Dies ist besser, als mit dem ganzen Körper gegen das Riff zu krachen.

  • Raten Sie Taucher sich so strömungsgünstig wie möglich zu adjustieren und ihre Ausrüstung ordnungsgemäß zu sichern, damit nichts daran nach unten baumelt. Sie sollten eine horizontale Position beibehalten, die Knie leicht gebeugt halten und die Flossen eher nach oben positionieren, um Berührungen zu vermeiden.

  • Instruieren Sie Taucher, dass sie, wenn sie im Wasser anhalten möchten (z. B. wenn sie auf andere Taucher warten oder während eines Sicherheitsstopps), einen neutralen Auftrieb benötigen und daher keine Flossenschläge in vertikaler Position durchführen sollten, um sich in der selben Position zu halten. Machen Sie mit Anfängern Sicherheitsstopps beim Schwimmen, um sie in horizontaler Position zu halten.

  • Stärken sie das Bewusstsein für Flossen und deren Abstand vom Riff. Über 90% aller Korallenschäden sind auf Flossenkontakt zurückzuführen und treten normalerweise in den ersten 10 Minuten des Tauchgangs auf. Wenn sich Taucher unbeabsichtigt auf einem Riff niederlassen, sollten sie eine kontrollierte Inflation verwenden, anstatt mit den Flossen zu schlagen, um sich aus dieser Lage zu befreien.

  • Vermeiden Sie es als Guide die Methode des Rückwärtsschwimmens mit Flossen zu verwenden, es sei denn, Sie wissen definitiv, dass Sie weit genug vom Riff entfernt sind und raten Sie auch Ihren Tauchern davon ab. Es wurde beobachtet, dass Guides auf diese Weise Korallen abgebrochen haben.

  • Stellen Sie sicher, dass die Taucher je nach Trainingsniveau und Auftriebskontrolle einen sicheren Abstand zum Boden haben. Übermäßiger Flossenschlag in der Nähe des sandigen Bodens in einem Riffgebiet, führt zum Absterben des Riffs, wenn dies kontinuierlich geschieht. Das Aufwühlen von Sand kann Korallen ersticken. Die Koralle scheidet Schleim aus, der ein gewisses Maß an Verschlammung verträgt, aber darüber hinaus stirbt sie ab. Weiters verhindert das Vermeiden des Bodenkontakts versehentliche Berührungen, wenn ein Auftriebsproblem auftreten sollte.




BIOLOGIE

  • Erklären Sie, dass Koralle ein Tier (ein Polyp) ist, das in symbiotischer Beziehung mit einer Pflanze (einer Alge namens Zooxanthellae) lebt. Es ist wichtig, die langsamen Wachstumsraten von Korallen zu veranschaulichen (bei einigen Arten nur 1 cm pro Jahr). Es ist so einfach, eine abzubrechen und das Wachstum von hunderten von Jahren in einer Sekunde zu zerstören. Weist darauf hin, dass Korallen nicht wie Bäume sind; Die einzigen wachsenden Teile befinden sich an den Spitzen und Kanten. Wenn eine Koralle kopfüber auf den Sand fällt, stirbt sie, sofern sie nicht schnell wieder aufgerichtet wird.

  • Informieren Sie Taucher über die Bedeutung des Rifftisches. Er hat eine enge Beziehung zum Riffhang und zur Riffkante und kann nicht als tote Zone angesehen werden. Es ist ein Lebensraum für Jungfische und darf nicht gestört werden. Erlauben Sie Tauchern nicht, auf dem Rifftisch zu gehen oder zu sitzen und verwenden Sie nur markierte einfache Ein- und Ausstiege an Tauchplätzen

  • Geben Sie eine kurze Beschreibung der Fische, Korallen und wirbellosen Arten, die Taucher wahrscheinlich sehen werden. Ermutigen Sie sie, die Vielfalt zu beobachten, indem Sie die verschiedenen Arten während des Tauchgangs zählen.


Liebe Tauchlehrer, wenn Sie Tauchkurse in einem Rifflebensraum durchführen, wählen Sie immer ein Gebiet mit sandigem Grund, das sich vom Riff entfernt befindet.

"Durch richtiges Management und kontinuierliche Weiterbildung kann der Mensch mit der Koralle leben und sie für immer erhalten. Wir bitten Sie, uns dabei zu helfen, dies zu erreichen." **: Ahmed Fouad - Volunteer Ranger - South Sinai National Parks 2006


Author : Ahmed Fouad

Übersetzt ins Deutsche von: Elke Riedlberger

 

This publication is one of the FREE educational materials provided by RED SEA PROJECT aiming to promote public awareness. Please, include attribution to RED SEA PROJECT©.


 

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